Reichling fällt in das Gebiet des Lechrainer Dialekts zwischen Lech und Ammersee (siehe Abbildung). Sprachwissenschaftlich wird dieser als Vorostschwäbisch bezeichnet, da der Wortlaut durchgängig schwäbisch ist. Dennoch vereint er eine Vielzahl oberbayerischer Wörter und Elemente aus der Tiroler Sprache.
Hörproben der Dialekte aus ganz Bayern können dem Sprachatlas der bayerischen Landesbibliothek entnommen werden. Leider stammen die Beispiele des Lechrainer Dialekts nicht aus Reichling selbst, vermitteln aber durchaus einen guten Eindruck über den Klang des Dialekts:
https://sprachatlas.bayerische-landesbibliothek-online.de/
Aktuell befindet sich der Lechrainer Dialekt auf dem Rückzug. Er muss sich nicht nur gegen die Dominanz des Oberbayerischen, sondern auch gegen die Verdrängung durch das Hochdeutsche wehren.
Im Trachten- und Heimatverein Reichling ist vor allem die Theatergruppe um Andrea Böck um die Pflege des Lechrainer Dialekts bemüht (https://www.trachtenverein-reichling.de/theater/).
Eine kleine Auswahl an Lechrainerischen Relikten findet ihr im Folgenden:
a diaml - manchmal
Weibeerlen - rote Johannisbeere
Binggl - Beule
losa - zuhören, hören
awortig - ekeleregend
dollgad - unvorsichtig
Mulliboscha - Löwenzahn
http://www.pankraz-fried.de/46201.html
Hinzoomen, Wegzoomen, von Hirschau bis Ludenhausen und drüber hinaus...